Der Dachfensterhersteller VELUX hat sich 2020 einer Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet, mit der eine große nachhaltige Transformation der Geschäftsabläufe, Produkte und Lösungen einhergeht und die ein Umdenken in der Baubranche anstößt: Bis 2030 will VELUX ein klimaneutrales Unternehmen werden, bevor es schließlich bis 2041 auch seinen historischen CO2-Ausstoß seit der Gründung 1941 rückwirkend ausgleichen wird. Damit wäre es das erste Unternehmen der Baubranche. Und es zeigt uns bereits jetzt, welches Potenzial in diesem produzierenden Sektor schlummert.

Dabei orientiert sich VELUX an den von der Science Based Targets-Initiative anerkannten Maßnahmen, um den Pfad zum Pariser 1,5-Grad-Ziel zu verfolgen. Insgesamt umfasst das Vorhaben 15 Ziele, die das gesamte Unternehmen betreffen. Unter anderem sollen die Produkte anders entwickelt und verpackt werden, in der Produktion kein Abfall mehr entstehen sowie der CO2-Verbrauch der Lieferkette reduziert werden. 

Eines der Ziele ist die Umstellung auf eine plastikfreie, komplett recyclebare Verpackung bis 2030. Das ist nicht nur nachhaltiger als die bisherige Lösung, sondern erleichtert Partner*innen im Handwerk auch, die Verpackung wieder dem Recycling zuzuführen. Anfang 2022 wurde hier ein erster Meilenstein erreicht: Es ist VELUX gelungen, eine Verpackung zu entwickeln, die zu 100 Prozent aus Pappe besteht und trotzdem einen sicheren Transport auf die Baustelle ermöglicht. 90 Prozent der Schrägdachfenster werden seitdem in dieser neuen, komplett plastikfreien Verpackung ausgeliefert. Das macht sich schnell bemerkbar: Der CO2-Fußabdruck der Verpackung ist so um 13 Prozent gesunken und der Dachfensterhersteller verbraucht allein durch diesen Schritt gut 900 Tonnen weniger Kunststoff im Jahr.

Um den CO2-Fußabdruck in Herstellprozessen weiter zu senken – um genau zu sein: bis 2030 zu halbieren, wurde der bisher von drei Faktoren dominierte Prozess der Produktentwicklung um einen vierten Aspekt ergänzt: Neben Qualität, Kosten und Time-to-market sind die Parameter der Nachhaltigkeit jetzt ein verpflichtend zu berücksichtigender Aspekt. Dafür gilt es, von der Materialauswahl über neue Herstellungsmethoden und Eigenschaften bis hin zum Recycling die Produktentwicklung ganz neu zu denken, um am Ende ein Portfolio nachhaltigerer Produkte zu erhalten.

Doch auch das ist bei weitem nicht genug. Die gesamte Baubranche muss sich gegenseitig auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit mitnehmen und inspirieren. Die Art und Weise, wie Gebäude geplant, gebaut, genutzt und zurückgebaut werden, muss grundlegend überdacht werden. Wir müssen nachhaltig bauen und dabei stets die Gesundheit der Menschen und unseres Planeten im Auge behalten. Dieses Ziel erreichen wir nur durch eine Transformation in der Produktion von Baustoffen, in Architektur und Planung sowie in der Nutzung von Gebäuden.