Der neue Riese ist im Mannheimer Werk eingetroffen: Der 100 Tonnen schwere Dampfspeicher mit einem Durchmesser von 4,3 Metern, einer Gesamtlänge von 34 Metern und einer Speicherkapazität von 22 Tonnen Dampf wird in der Zellstoffproduktion eingesetzt. Nach erfolgreicher Installation ist der Dampfspeicher im September 2025 in Betrieb gegangen.

Das Mannheimer Werk ist ein integriertes Werk, bedeutet in der Produktion finden sämtliche Prozessschritte vom Rohstoff Holz oder Stroh bis hin zu fertigen Hygieneprodukten statt. Im Rahmen der Zellstofferzeugung fallen neben dem eigentlichen Zellstoff weitere stoffliche Nebenprodukte an, die energetisch genutzt werden. So wird im Kraftwerk regenerativer Dampf für die Zellstoffkocher erzeugt. Dazu werden über zwei sogenannte Rückgewinnungskessel die aus dem Holz extrahierten Nebenprodukte verbrannt, und neben der freigesetzten Energie auch eingesetzte Chemikalien größtenteils zurückgewonnen. Der dabei entstehende Hochdruckdampf wird über zwei Turbinen verstromt und danach in die beiden Dampfnetze auf 3 und 13 bar Niveau eingespeist. Die Zellstofferzeugung ist durch diese Vorgehensweise energetisch autark und liefert sogar einen Überschuss an Strom und Dampf. Allerdings benötigen die Prozesse in der Papiererzeugung zusätzlichen Dampf, welcher über einen Biomasse- und einen Gaskessel bereitgestellt wird.

„Die Herausforderung für das Dampfnetz waren bisher die regelmäßigen Befüllprozesse der Kocher in der diskontinuierlichen Zellstoffproduktion. Die damit einhergehenden Schwankungen im 3 bar Dampfnetz waren schwierig zu regeln“, sagt Klaus Kuhn, Factory Manager Pulp/Energy in Mannheim. Die dabei auftretenden Bezugsspitzen bei der Entnahme aus dem 3 Bar Dampfnetz sind für die Kessel und Turbinen schwer auszuregeln, und führten zu einer Überschussmenge an Dampf. Dieser Dampf musste bei einer Nicht-Abnahme an den Zellstoffkochern über das Dach abgeführt werden, und verpuffte so regelrecht.

Die Dampfspeichertechnologie ist keine neue Technologie, setzt aber genau dort an. Mit seiner großen Speicherkapazität kann das System überschüssigen Dampf in Zeiten geringer Nachfrage aufnehmen, und bei Spitzenbedarfen wieder abgegeben. „Wir sind nun in der Lage diese Überschussspitzen im Dampfnetz umfassend abzufangen, die Turbinen besser einzustellen und den Verlust an Dampf weitgehend zu eliminieren. Diese Regelung zwischen Bedarf und Verfügbarkeit war bisher so energetisch nicht möglich. Dies hat einen großen Effekt auf die Dampferzeugung und führt zu Einsparung beim eingesetzten Erdgas“, so Klaus Kuhn.

Das Mannheimer Werk, das größte europäische Werk von Essity, und arbeitet ebenfalls sehr intensiv daran die anspruchsvollen Umweltziele zu erreichen. Neben dem Dampfspeicher wird aktuell ein hochmoderner Nasselektrofilter im Werk aufgebaut der im Bereich der Sulfit-Zellstofferzeugung als Leuchtturmprojekt gesehen wird. „Diese Investitionen sind ein wichtiges Signal für den Standort und die Mitarbeiter*innen im Werk“, sagt Carlo Russo, Werkleiter in Mannheim. „Wir zeigen mit innovativen Technologien, dass Essity in Mannheim mit einer modernen Produktion vorangeht, die zu einem schonenderen Umgang mit Natur und Ressourcen führt. Ich bin mir sicher, dass wir damit das Werk und Essity noch weiter voranbringen.“


Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Essity GmbH, Corporate Communications DACH
Einsteinring 30, 85609 Aschheim
Tel. +49 (0)89-97006-0, Fax. +49 (0)89-97006-644
unternehmenskommunikation@essity.com, www.essity.de