Von smarten Inkontinenzeinlagen über automatisierte Akteneinträge bis hin zum Pflegeroboter – die Chancen von Digitalisierung und Robotik in der Pflege werden bisher wenig genutzt. Das geht aus einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag von Essity hervor, für die 993 beruflich und privat pflegende Personen befragt wurden. Insgesamt 62 Prozent geben an, dass digitale Technologien kaum eine Rolle in ihrem Pflegealltag spielen. Das gilt gleichermaßen für Pflegekräfte (63%) und privat Pflegende (60%).
Die Zahlen, die den geringen Einsatz von digitalen Technologien belegen, liegen sogar höher als bei einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 20191. „Vermutlich erkennen die Pflegenden mittlerweile die Chancen der Technik stärker als noch vor sechs Jahren“, sagt Adeline Karadag, Senior Business Director und Leiterin des Health & Medical Geschäfts von Essity in Deutschland. „Die Kluft zwischen digitalen Möglichkeiten und ihrer tatsächlichen Nutzung in der Pflege wächst“, so Karadag.
Pflegenotstand in den Griff bekommen
In der häuslichen Pflege sehen die Befragten die Chancen der Digitalisierung deutlich: Rund drei Viertel (76%) sind überzeugt, dass technische Möglichkeiten die Pflege zuhause verbessern können und sollten. „Wir verpassen Chancen – mit den notwendigen Ressourcen könnte die Digitalisierung dazu beitragen, den drohenden Pflegenotstand in den Griff zu bekommen und die Qualität der Pflege zu verbessern", sagt die Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Daniela Hayder-Beichel. „Pflegekräfte wünschen sich mehr Unterstützung dabei, technische Innovationen einzusetzen – von finanziellen Förderungen bis zur Vermittlung von Technikkompetenzen."