Hallo Kat! Könnten Sie uns kurz erzählen, wie ein normaler Arbeitstag für einen regionalen Leiter für technische Innovation aussieht?

Mein Arbeitstag verläuft extrem spannend. Es handelt sich um eine Mischung aus Brand- und Marketing-Aspekten für das, was wir im Markt erreichen wollen. Dies muss dann mit dem in Einklang gebracht werden, was mit dem Produkt faktisch erreichbar ist. Am Morgen telefoniere ich oft mit mehreren Teams und Kollegen in Göteborg. Am Nachmittag telefoniere ich dann mit den Fertigungsteams im Werk. Irgendwo dazwischen habe ich Besprechungen mit den lokalen Teams für Business-Marketing und Vertrieb.

Ich manage auch Projekte. Das bedeutet meist, dass ich mit Kollegen der unterschiedlichen Funktionen im Unternehmen zusammenarbeite – ein Teil meiner Arbeit, den ich ganz besonders mag. Ich sorge dafür, dass sie motiviert und engagiert bleiben.  Manchmal muss ich auch die Vermittlerin in Krisensituationen spielen. Wenn irgendetwas schief läuft, sorge ich dafür, dass alle zielgerichtet weiterarbeiten. Es ist ja allgemein bekannt, dass Projekte nie so laufen wie geplant: Maschinen gehen kaputt, es kommt zu Lieferengpässen oder ähnliche Dinge. Langweilig wird es eigentlich nie.

Wie sehen Sie Ihre Rolle als Führungsperson?

Führung hat sehr viel mit Vision zu tun. Man muss harte Entscheidungen treffen können und vor allem für die anderen Mitarbeiter inspirierend und motivierend sein, damit sie täglich ihr Bestes geben. Als Projektmanager und in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Teams sehe ich das Unternehmen als Ganzes, mit all seinen Überschneidungen. Ich glaube, es ist enorm wichtig, für Veränderung einzutreten. Das bedeutet, dass man zum einen die zu verbessernden Bereiche identifiziert, und darüber hinaus persönlich an der Veränderung teilhat. 

Ich bin auch überzeugt, dass ein guter Vorgesetzter weiß, wie er die Arbeit seiner Mitarbeiter zu einem positiven Erlebnis macht. Ich glaube nämlich, dass Menschen, die ihre Arbeit mögen, motiviert sind und bereit sind, tagtäglich ihr Bestes zu geben.  

Was schätzen Sie besonders an den Personen, mit denen Sie in Ihren Projekten zusammenarbeiten?

Die Personen, mit denen ich zusammenarbeite, sind besonders belastbar. Beim US-Geschäft gab es einige schwierige Situationen, aber jetzt präsentieren die dortigen Mitarbeiter neue Ideen und gehen bis an ihre Grenzen. Ich bewundere, dass sie so stark und zielgerichtet vorgehen.

Gab es ein Projekt oder eine Initiative, an der Sie beteiligt waren und die etwas Besonderes darstellt?

Da kann ich auf jeden Fall den Start der Marke TENA in Brasilien nennen. Wir sind dort in einen neuen Markt eingestiegen, mit all seinen Herausforderungen und Chancen. Als technisch orientierte Person musste ich meine bisherigen Annahmen und Gewohnheiten ausklammern und mich voll auf den neuen Markt und das Konsumentenerlebnis konzentrieren. Das war sehr aufregend und lohnenswert.

Sie sind jetzt schon seit einigen Jahren bei Essity. Was gefällt Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders?

Bei einer Matrixorganisation besteht die Möglichkeit, Herausforderungen und Chancen bei der eigenen Arbeit selbst anzugehen. Meine Karriere ist selbst das beste Beispiel dafür. Ich hatte die Gelegenheit, in unterschiedlichen Regionen und Geschäftsbereichen zu arbeiten, von F&E über Innovation bis hin zum Marketing. Ich empfand dies sowohl beruflich wie auch privat als sehr befriedigend.

Woraus schöpfen Sie bei Ihrer täglichen Arbeit Kraft?

Ich glaube an die Kraft des positiven Denkens. Das gesamte Leben ist ein langer Lernprozess. Man muss selbst entscheiden, ob eine Erfahrung gut oder schlecht war ... aber die eigene Sicht trägt sehr viel zum Ergebnis bei.

Was machen Sie, wenn Sie gerade nicht arbeiten?  

Ich bin Lehrerin für Kampfsport!! Ich habe einen schwarzen Gürtel in Judo und im brasilianischen Jiu-Jitsu. Daneben engagiere ich mich stark für die Krebsforschung. Ich leite mehrere Wohltätigkeitsveranstaltungen, um Geld für die Krebsforschung in Philadelphia zu sammeln. 

Alle Achtung, Sie sind wirklich sehr aktiv! Was halten Sie von der Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf bei Essity?

Wenn man wirklich engagiert ist, gehen Privatleben und Beruf ineinander über. Die Mitarbeiter bei Essity sind mit Leidenschaft und Engagement bei der Sache. Das Unternehmen wiederum ist rücksichtsvoll und versucht, ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu bieten. Durch dieses Gleichgewicht kommen die Mitarbeiter voller Energie und neuer Ideen zur Arbeit. 

Sie selbst haben bei Essity schon eine interessante Karriere erlebt. Welchen Ratschlag würden Sie sich erteilen, wenn Sie ein Jahr zurückblicken? 

Sei mutig! Nutze jede Gelegenheit, selbst wenn du glaubst, nicht hundertprozentig qualifiziert dafür zu sein. Das Leben ist zu kurz, um erst einmal nach Perfektion streben zu wollen. 

Welchen Ratschlag würden Sie jemandem geben, der eventuell bei Essity arbeiten möchte?  

Essity ist ein großes Unternehmen mit familiären Umgangsformen. Alle sind offen und bereit, dich zu unterstützen. Man hat auch mit Marken zu tun, die das Leben anderer Menschen fundamental beeinflussen, was eine tolle Sache ist.  

Jetzt einmal weniger ernst: Was war der ungewöhnlichste Ort, an dem Sie ein Essity-Produkt vorgefunden haben und um was handelte es sich? 

Das war die Toilette in einem Restaurant beim Kolosseum in Rom. Ich fand dort Tork-Toilettenpapier. Ich konnte es kaum fassen: Als ob schon die alten Römer gewusst hätten, dass Tork das Beste ist :)

Vielen Dank für die Zeit, Kat. Möchten Sie noch irgendetwas hinzufügen?

Wie Sie wissen, habe ich bei Essity schon viel erlebt. Wenn ich daran denke, wie SCA/Essity vor acht Jahren aussah, dann hat sich sehr viel verändert.  Ich habe das Gefühl, dass das Unternehmen sich mehr um die Meinung der Verbraucher kümmert und mit seinen Märkten besser vernetzt ist. Ständig stellen wir uns die Frage „Was sind ihre Bedürfnisse?“. Dies treibt die Innovation an, was wiederum die Weiterentwicklung des Unternehmens fördert. Dann gab es natürlich 2017 noch die Aufspaltung von SCA: Hygiene and Forest Products in SCA und Essity. Ich denke, diese Aufspaltung war bestimmt ein positiver Schritt. Veränderung bedeutet auch Herausforderungen, aber durch unsere Zusammenarbeit werden wir diese ohne Probleme meistern. 

Fakten in Kürze 

Arbeitsort: Philadelphia

Hintergrund (beruflich): TENA

Versteckte Talente: Ich bin ein Ninja

Vorbild: Oprah Winfrey

Persönliches Motto/Zitat: Um das Leben zu entdecken, muss man seine Komfortzone verlassen

Lieblingsfilm: Der Pate - weil es um Familie geht

Lieblingsmusik: Techno - verleiht mir zum Tagesbeginn viel Kraft. Höre ich beim Training. 

Welches Essity-Produkt würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Und warum? Einen Tork-Spender, weil ich darin Regenwasser sammeln könnte. Wasser ist lebensnotwendig.