Frau Cray, Sie leiten bei Essity als IT Managerin ein internationales Team und zu Hause ein „Familienunternehmen“. Wie funktioniert das? 
 
Wie ich beide Rollen unter einen Hut bringe, habe ich mit der Zeit gelernt. Ganz wichtig für mich ist, dass ich klar Prioritäten setze und mich auf das konzentriere, womit ich gerade beschäftigt bin. Wer versucht, alles auf einmal und das auch noch perfekt zu machen, landet schnell in einer Sackgasse! Außerdem habe ich einfach Glück gehabt: Mein Mann arbeitet ähnlich flexibel wie ich und so können wir uns viele Aufgaben teilen. Und ich werde von Essity wirklich umfassend unterstützt: Zum Beispiel konnte ich nach der Geburt meiner Kinder mit einer 70-Prozent-Stelle wieder einsteigen, um dann nach und nach zu erhöhen. Ich habe die Möglichkeit, meine Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und mich von zu Hause oder unterwegs aus einzubringen. Ich bin also nicht an meinen Schreibtisch gebunden – das macht alles einfacher. 
 
Doppelte Freude, aber auch doppelte Arbeit – was hilft Ihnen dabei, Ihr Leben in Balance zu halten?
 
Dass ich mit beiden Seiten zufrieden bin! In der Familie kann ich mich sozusagen vom Job erholen und im Job von der Familie. Manchmal fehlt mir ein bisschen Freiraum für mich selbst, aber ich versuche meine Auszeiten bewusst zu planen – ohne Ablenkung und ohne Stimmen. Zum Beispiel indem ich im Wald laufen gehe ...schließlich stamme ich aus Finnland (lacht). Aber es ist auch wichtig, dass man sich selbst Grenzen setzt und sagt: ‚Das lasse ich jetzt ruhen – ich gehe am Montag wieder dran.’
 
Welche Themen finden Sie in Ihrem Job derzeit besonders spannend?
 
Digitalisierung ist ein großes Thema, nicht nur in der IT, sondern im ganzen Unternehmen. Wir implementieren gerade unternehmensweit eine cloudbasierte HR-Plattform und haben dadurch sehr viele große, globale Projekte auf dem Tisch. Das ist unglaublich spannend! Das Tempo ist hoch und man sieht schnell, wie sich etwas verändert. Der Veränderungsprozess ist aber nicht nur von fachlicher Seite her interessant: Unser internationales Team arbeitet dezentral. Eine meiner wichtigsten Aufgaben ist es daher, für die richtigen Bedingungen zu sorgen, damit wir optimal kooperieren und unseren Teamgeist entfalten können. Hier hilft es mir sehr, dass Vielfalt bei Essity fest in der Unternehmenskultur verankert ist. Ich glaube, dies ist einer der Gründe, warum ich mich hier so wohl fühle – als Managerin und Mutter. Es zählt nicht, wer ich bin, sondern wie ich agiere und was ich kann. 
 
Was würden Sie jungen Leuten heute empfehlen? Auf welche Faktoren sollten sie zu Beginn ihrer Karriere besonders achten?
 
Habt keine Angst vor Veränderungen, bleibt offen, seid flexibel und lernt gerne! Man kann sehr viel und sehr schnell lernen, wenn man den Kolleginnen und Kollegen zuhört und folgt, die schon länger im Unternehmen sind. Gerade am Anfang könnt ihr eure Rollen ruhig häufig wechseln, um möglichst viele unterschiedliche Erfahrungen zu machen - wenn ihr euch dazu aus eurer Komfortzone wagen und etwas ausprobieren müsst, das ihr noch nie gemacht habt, umso besser. Dann wisst ihr später: ‚Ich habe die Fähigkeiten dazu, ich schaffe das!’