Gebrauchte Babywindeln und andere absorbierende Hygieneprodukte wie Slipeinlagen oder Inkontinenzprodukte sind aufgrund ihrer Materialzusammensetzung, wie superabsorbierende Polymere (SAP), Vlies sowie den biogenen und pharmazeutischen Rückständen schwer zu recyceln. Die Projektpartner Essity, BASF und TU Wien haben nun in einem Pilotprojekt die gebrauchten Hygieneprodukte mit Hilfe eines neuartigen Mischabfall-Gasifikationsreaktors in ein für die chemische Industrie nutzbares Gas verwandelt. Die Ergebnisse sind vielsprechend und weisen den Weg für eine bessere Kreislaufnutzung von Hygieneprodukten. Die Methode könnte eine skalierbare Lösung für die hartnäckigsten Abfallprobleme der durch Einwegprodukte dominierten Branche bieten.
"Die Hygieneprodukt-Branche will die Entwicklung kreislauffähiger Produkte vorantreiben und konzentriert sich auf das Recycling gebrauchter Produkte nach der Nutzung. Dies erfordert kreatives Denken, neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften, um neue Lösungen zu entwickeln, bei denen weniger verschwendet wird. Ein ganzheitlicher Ansatz ist entscheidend, um die Umweltbelastung zu verringern und starke wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorteile zu bieten", sagt Tuomas Yrjölä, Präsident Global Marketing & Innovation bei Essity.
Bei der Gasifizierung werden Feststoffe wie Abfälle ohne Verbrennung hohen Temperaturen von über 800°C ausgesetzt. Dabei entstehen unterschiedliche Gase, darunter Kohlenmonoxid und Wasserstoff, die als Rohstoff in der chemischen Produktion verwendet werden können.
Essity arbeitet ständig daran, Produkte zu entwickeln, die eine nachhaltige Nutzung ermöglichen. So konnte Essity in den vergangenen 15 Jahren den CO₂-Fußabdruck seiner TENA-Höschenwindeln um 38 % und den Fußabdruck seiner Babywindeln um über 31 % verbessern.